L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Berichte über komplette Restaurationen von Sirenen und Zubehör, bzw. Eigenbauten von Sirenen, Steuerungen und Zubehör
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Nachdem die Demontage perfekt geklappt hat, geht es hier mit der Restaurierung weiter. Die zweite Sirene ist bei Land 4-4, er berichtet hier.

Heute Nachmittag konnte ich auch die ersten Schrauben lösen. Dank WD40 ließen sich die Spannpratzen vom obersten Dach gut lösen. Wobei die ein oder andere Schraube kurz vor dem Abreißen war. Das mittlere Dach hielt mich länger auf, da dort festere Schrauben verbaut waren. Diese hält die Tiefton auf dem Zwischenstück. Dort gingen zwei Muttern nur durch abreißen. Leider bekam der Steg der Tieftonsirene einen "kleinen" Riss. Unbekannt ist, ob der Riss schon vorhanden war und ich ihn nur "erweitert" habe. Ändern kann ich es nicht...
Die Verschraubung von Zwischenstück und Hochton war ebenfalls sehr marode. Gelockert haben wir die Schrauben bereits am Vortag, da das unterste Dach wegen der Verladung am Anhänger entfernt wurde. Beim restlichen Abdrehen der Muttern sind mir vier Schrauben mit wenig Druck gerissen. Naja, Schrauben... werden eh ersetzt ;)
Die Hochtonsirene ließ sich, nachdem der meiste Dreck entfernt war, sehr schön drehen und sie knatterte fröhlich vor sich hin (kleiner Glücksmoment, die Nachbarschaft grinste...:) ). Die Tiefton ist etwas schwergängig. Das Fett muss ich noch überprüfen, ist wohl auch etwas älter... Zuletzt gelaufen sind beide Sirenen 1999, soviel stand auf dem Arbeitsauftrag im Schaltkasten. Ich denke aber, dass die Tiefton zuvor schon lange lange still stand.
Leider habe ich bislang kein Hinweis auf das Geburtsjahr gefunden.
Im Zwischenstück ist leider auch ein Riss, dieser ist aber eindeutig länger vorhanden. Sollte jedoch kein Problem darstellen.

Die Mutter am Rotor ließ nach einiger Kraft nach und löste sich prima. Der Rotor jedoch sitzt wie eine Bombe. Abzieher erstmal Mangelware... Aber auch dafür lässt sich was finden ;) Am unteren Fuß ist einiges an Rost, ich denke da wird ein Sandstrahler die beste Lösung sein. Aber erstmal weiter zerlegen, Motor prüfen (testen) und die Feiertage vorbeiziehen lassen. Dann haben die Leute wieder mehr Zeit.

Direktlinks zu YT-Videos oder wichtigen Posts:

Testvideo L1 und F2 mit Handantrieb: Klick
Testvideo F2 bei 400V: Klick
Kurzfilm der Demontage: Klick
Gewicht der Einzelteile: Klick

Jetzt noch ein paar Bilder:
Dateianhänge
DSC_8372.JPG
DSC_8374.JPG
DSC_8378.JPG
DSC_8381.JPG
DSC_8387.JPG
DSC_8394.JPG
DSC_8396.JPG
DSC_8397.JPG
DSC_8398.JPG
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Heute habe ich mir die Zeit genommen, um die Wicklungen nach Hendi's Anleitung laienhaft zu "prüfen". Hierbei kam ein positives Ergebnis ans Tageslicht. Einem Test an 400V sollte demnach nichts im Wege stehen.
Ansonsten habe ich nach weiteren Rissen im Stator bzw. Zwischenstück gesucht und diese Dokumentiert. Entsprechende Bilder sind angehängt.
Nachdem der Rotor vom Hochtonteil sehr fest sitzt, habe ich mich heute an den Tieftonteil gewagt. Die Mutter ließ sich sehr leicht lösen und auch der Rotor konnte mit wenig Kraftaufwand abgezogen werden. Darunter fand ich ein "Massengrab" von halbtoten und toten Ameisen (Bild). Der Rest sieht, abgesehen von der teils abgelösten Farbe, noch sehr gut aus.
Beim Entfernen vom alten Lagerfett aus den Buchsen fiel mir auf, dass bei meiner L1 nur unten eine Buchse zum Fetten vorhanden ist. Bei Land 4-4 seiner ist direkt unterhalb vom Stator nochmals eine für das obere Lager. Bei meinem Tieftonteil sind zwei Buchsen vorhanden. Ich bin gespannt was sich unter dem Hochtonrotor verbirgt... Eine Möglichkeit zum Fetten? ;)
Erstmal frisches Fett rein und ein wenig "knattern" lassen. Ein Video gibts davon natürlich auch: http://youtu.be/sWTRyoq6Nu8
Dateianhänge
Riss 1 im Tieftonstator
Riss 1 im Tieftonstator
Riss 2 im Tieftonstator
Riss 2 im Tieftonstator
Riss 1 im Zwischenstück
Riss 1 im Zwischenstück
Riss 2 im Zwischenstück
Riss 2 im Zwischenstück
Rotor mit leichter Bevölkerung
Rotor mit leichter Bevölkerung
Viele tote/halbtote Ameisen
Viele tote/halbtote Ameisen
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1881
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Wow sieht nach viel Arbeit aus aber das wirst du denke ich mal hinbekommen. ;-) Das mit den Rissen ist ärgerlich. Vor allem, weil die Statoren ja aus Alu Druckguss sind (oder doch nicht?) und sich das schlecht schweissen lässt. Sagmal ist bei beiden von dir das Spaltmaß auch so eng?
Gruß
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Ja, wird einiges an Arbeit. Viel Rost und bescheidene Schrauben die gleich reißen...*genervt*
Das Spaltmaß ist eng, genauer kann ich es dir gerade nicht sagen.

So, hier die Typenschilder:
Dateianhänge
F2
F2
L1
L1
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von HaumeiFranzP »

Auch Dir herzlichen Gückwunsch!!! Schön, dass Ihr die Damen bergen konntet.
Sch... mit den Rissen. Wenn ich die Korrosion richtig interpretiere, sind sie als Dauerbrüche entstanden. Möglich durch die Kombination Spannungen im Material + Schwachstelle darin + Vibrationen beim Betrieb. Sie könnten also schon seit Jahrzehnten bestehen und kein Problem darstellen. Eine Schweißung müsste man mit Experten klären.
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Vielen Dank. Eine E57 ist "Spielzeug" gegen diesen Sirenenturm ;)

Zu den Typenschildern: Wenn es eine fortlaufende Nummerierung ist ("No"), dann ist die Sirene von Land 4-4 ein kleines Stück älter ;)

Hier auch mal, synchron zum Thread von Land 4-4, die Klemmbretter:
Dateianhänge
Hochton
Hochton
Tiefton
Tiefton
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Im Übergang vom Anschlusskasten zum Motor (Tieftonsirene) ist einiges an festem, weißen/hellen Sand/Dreck. Ebenso kleine Spuren von Nestern (hülsenartig). Da zwischen Rotor und Stator ein Berg an Ameisen war, gehe ich davon aus dass die Viecher dort ein Nest hatten. Habe mal Bilder angehängt, ein wenig kann man erkennen.
Da sich der Rotor sauber dreht und auch einen guten Auslauf hat (Funktion vom Motor noch nicht an 400V getestet), jetzt die Frage ob das Nest / der Dreck eher raus sollte oder man sich die Arbeit spart und den Motor so belässt ("never change a running system")? Wärmeentwicklung bei den eher kurzen Laufzeiten? Hattet ihr sowas auch in euren Motoren?
Dateianhänge
IMG_20141222_104429.jpg
IMG_20141222_110252.jpg
IMG_20141222_110306.jpg
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1881
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Also wenn ein Nest drinn ist, dann würde ich es raus machen denn die fangen je nachdem gern an zu brennen. So wild ist das auch nicht die Motoren zu zerlegen. Das einzige was du eventuell neu brauchst sind die 3 M8er Gewindebolzen die hatte ich in meiner L1 aber entrostet, Gewinde nachgeschnitten und wieder eingesetzt. Falls du fragen dazu hast hau sie raus ich kann dir denke ich mal helfen da die L1 und die S5 eigentlich nur kleine kosmetische Unterschiede haben.
Gruß
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Wäre mir auch am liebsten, dann ist er auch innen komplett sauber bzw entrostet, falls Rost angesetzt hat.
Die Bilder der Restaurierung der L1/S5 hab ich mir schon angesehen ;-) Sind auch hilfreich! Warte jetzt auf meinen Abzieher....hoffe der kommt noch morgen.
Die Bolzen der L1 sind teils locker/gerissen. Die muss ich entweder tauschen, falls ich sie von Außen entnehmen kann, oder auch hier den Motor öffnen. Die F2 hat das Nest, die werde ich vermutlich mal öffnen. War die Welle bei deiner nochmals zusätzlich verschraubt? Ich habe oben bei der Fettbüchse zwei Schrauben, die Links/Rechts vom Lager vorbei gehen. Ich glaube da ist, wie bei der E57, noch einer Art "Lagerdeckel" von der Gegenseite (sprich innen).
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1881
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Jap. Oben war unter dem lager ein Lagerdeckel der mit dem stator verschraubt war. Die zwei schrauben dafür konnte ich erst sehen als der Rotor runter war Unten war bei meiner nix, saß nur saufest.
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Richtig, bei der L1 ist die Verschraubung vom Lagerdeckel unter dem Rotor "versteckt". Bei der F2 vom Großalarmsirenenaggregat ist die Verschraubung, aufgrund der gedrehten Bauweise, im Deckel.
Habe gerade mal die F2 an 400V gehängt (Video siehe unten). Der Auslauf war über 4:30 Min. Bei dem Alter und nun 15 Jahre Stillstand ist es doch eine gute Zeit.

Hier der Link zum Video: Klick Bild
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
Land 4-4
Sirenenexperte
Beiträge: 516
Registriert: Montag 23. November 2009, 13:28

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von Land 4-4 »

Sehr fein!!! Glückwunsch!
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von KL7000F »

Danke! Was machen deine Filmchen? ;)
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
Totusignotus
Sirenenexperte
Beiträge: 531
Registriert: Montag 21. Februar 2011, 17:10

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von Totusignotus »

Die L1 hat schon einen schönen grummelnden Auslauf, aber die F2 setzt Maßstäbe!
Wie der eiserne Wolf schon sagte: "Propellerflugzeug in der Wohnung!"
"Wer bewirkt, dass dort, wo bisher keine Sirene stand, nunmehr eine Sirene steht, der hat mehr für ein Volk geleistet als ein Feldherr, der eine Schlacht gewann." - Friedrich der Große (könnte das so ähnlich gesagt haben)
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1791
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: L734 Nr. 2 (von KL7000F)

Beitrag von hoffendlichS3 »

Ich kann mir jeden Monat eine F2 in freier Wildbahn mit Feueralarm anhören... Genial sage ich euch :-)
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Antworten