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Re: Restauration S3B

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 13:01
von Marco
@T.M: Eine Aufnahme werde ich machen. Dazu muss ich den monatlichen Probealarm abwarten. Der nächste Termin müsste der 01.11., der allerdings hier in Rheinland-Pfalz ein Feiertag ist. Ob die Sirenen dann tatsächlich getestet werden, wird sich zeigen. Falls es ruhig bleibt, kann ich sie erst im Dezember draußen laufen lassen.

Ein Typenschild war nicht mehr vorhanden, als ich die Sirene bekam. Bei den techn. Daten habe ich mich an HP's S3B orientiert. Als ich den Motorteil entlackt habe, konnte ich die Reste der Nieten erkennen, mit denen das Typenschild ursprünglich befestigt war. Habe sie ausgebohrt, so dass man bei Bedarf ein neues Schild aufschlagen kann.

Das Schutzdach ist leider nicht mehr vorhanden, ebenso der Anschlusskasten. Den Statordeckel, den man auf den letzten Bildern nicht mehr sieht, habe ich aber. Er muss noch aufgearbeitet werden.

***

Gestern habe ich noch mal die beiden bekannten S3B's verglichen und eine ganze Reihe Unterschiede bemerkt. Merkmale meiner S3B im Vergleich zu HP's:
- 4 Befestigungspunkte, die die Gehäuseteile zusammenhalten
- keine vom Fuß zum Stator durchgehenden Gewindestangen
- Statordeckel wird von nur 3 Schrauben gehalten
- kein Erde-Anschluss
- Einfüllstutzen für Schmierstoffe
- kein Drehrichtungspfeil auf dem Fuß
- Motorwelle ohne Nutstein
- anderer Spulenkörper ('einbalsamierte' Wicklungen...)
- anderer Läufer (ohne Kühlrippen)
- Schulterkugellager (statt Rillenkugellager)
- Klemmblock aus Bakelit (statt Keramik)

***

Weiß jemand von Euch, wo es passenden Maschendraht für den Statordeckel gibt? Drahtraster sollte so ungefähr wie bei Rechenkästchen sein. Bekommt man sowas im Baumarkt?

Re: Restauration S3B

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 18:30
von ReinhardG
Versuchs mal hier:

Firma Draht Meyer
Ringstraße 22
30457 Hannover
Tel.: (0511) 69 90 69
Fax: (0511) 69 84 56
Mobil: (0171) 7 42 42 78
Mail: [url=mailto:info@draht-meyer.de]info@draht-meyer.de[/url]

Vielleicht können sie Dir wenigstens eine andere Quelle nennen, falls sie diese Sorte nicht selbst da haben.

Gruß - Reinhard.

Re: Restauration S3B

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 22:12
von HP.D
Ich bin im Zweifel, ob es sich überhaupt um eine S3B handelt. Die konstruktiven Unterschiede sind doch ziemlich groß.
Ich denke, dass der Buchstabe etwas über die Generation aussagt. Bin mir natürlich nicht sicher. Man müsste mit Marios S3 vergleichen, auch wenn die Hochton ist...

Re: Restauration S3B

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 23:01
von Marco
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass der Buchstabe B für die Tieftonausführung stehen würde. Scheint aber nicht so zu sein. Habe mir eben die Bilder von Marios grüner Hochtonsirene S3 angeschaut und konnte auf dem Typenschild "S3B" lesen. Der Buchstabe bezieht sich demnach wirklich auf die Baureihengeneration.
Leider habe ich überhaupt keine technischen Angaben meiner S3, da das Typenschild komplett fehlt. Noch nicht mal ne Seriennummer ist irgendwo eingeschlagen.
Ich denke, wenn man sie ohne Buchstaben als S3 Tieftonsirene bzw. Feuersirene klassifiziert, liegt man richtig.

Re: Restauration S3B

Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 00:46
von Marco
Heute habe ich die Sirene für eine Aufnahme vorbereitet. Zunächst wurde sie auf eine stabile Multiplexplatte geschraubt, um an derselben Platte auch das Kabel zu fixieren zwecks Zugentlastung.
Den Rest der Multiplexplatte, aus dem ich das Stück herausgesägt habe, auf dem die Sirene steht, wurde einfach als Schalldämpfer auf die Luftansaugöffnung gelegt und mit zwei Pflastersteinen fixiert.
Bild

Vor der Aufnahme wurden noch alle Fenster und Türen geschlossen, sowie die Rolläden des Gartenhauses heruntergelassen. Und dann hab ich das Ding einfach mal eingeschaltet und voll hochlaufen lassen. Und hier ist die Aufnahme!
Die Sirene erzeugt einen etwas höheren Ton, denn der Motor erreicht eine höhere Umdrehungszahl, weil kaum Luft angesaugt werden kann.
Bild
OK, danach wurde die Ansaugöffnung wieder frei gemacht. Aus bekannten Gründen wurde die Sirene jetzt nur noch kurz angetastet. Bitte um Verständnis. In der zweiten Aufnahme hier zu hören!

Re: Restauration S3B

Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 22:22
von HP.D
Sehr schneller Hochlauf! Würd mich interessieren, wie sehr der sich ohne Schalldämpfer verlängert.

Re: Restauration S3B

Verfasst: Freitag 29. Dezember 2006, 23:20
von Marco
Nach einem geeigneten Maschendrahtgeflecht für die Ansaugöffnung habe ich lange gesucht, aber nix wirklich originalgetreues gefunden. Daher musste ich ein Gitter auswählen, das dem Original in etwa nahe kommt.
Zunächst wurden die Befestigungsbolzen des alten Drahtgeflechtes aus dem Statordeckel herausgebohrt. Durch das Ausbohren waren die Löcher nun etwas größer geworden und ein erneutes Einschlagen von Bolzen nicht mehr möglich. Deshalb habe ich darin einfach Gewinde geschnitten, um später die Drahtabdeckung mit Schrauben zu fixieren.
Bild
Der Deckel auf dem Stator:
Bild
Die Drahtabdeckung wird wieder abgenommen, um alle Teile zunächst separat zu lackieren. Später montiere ich alles wieder zusammen und lackiere nochmals zusammen. Vor dem Lackieren spachtel' ich noch die Bohrlöcher auf der Oberseite des Deckels mit Polyester zu.

Vielleicht könnte ich mal versuchen, die Anschluss-Abdeckung aus Fiberglasmatten, Harz und Polyester irgendwie zu rekonstruieren. Wäre 'ne Herausforderung. Das Teil fehlt nämlich leider komplett.