sirenator hat geschrieben:Eh eine 400V Sirene die 5kw und 50hz dreiphasenstrom benötigt auf akkubetrieb? Ich sags mal so: da gäbs bestimmt ne Möglichkeit nur ich denke beim Umwandeln der Energie aus den Akkus in die benötigte Stromform würde soviel Energie verloren gehen das das wirklich nicht lohnt
Als Ende der 70er Jahre für die Bundesbahn die Baureihe 120 entwickelt wurde hat man den größten Teil des hier erwähnten Sirenenproblems gelöst. Dort mußte man aus einem Wechselstrom mit 15 2/3 Hz einen in Frequenz und Spannung variablen Drehstrom machen. Und das für hohe Dauerlasten. Bei einem statischen Umformer für einen Sirenenantrieb könnte man so ein Ding vermutlich für unter 1000 € auf die Beine stellen. Teuer und wartungsbedürftig dabei sind die Akkus, die habe ich aber bei einer ECN genauso. Wegen der recht kurzen Betriebszeit einer Sirene kann man auf eine Kühlung der Thyristoren vermutlich verzichten, man würde die Elektronik in einen ölgefüllten Behälter hängen und fertig.
Mögliche Energieverluste kann man getrost vernachlässigen, denn selbst wenn der Wirkungsgrad 50% nicht erreichen würde, betrüge der Verlust keine 5 Cent im Jahr. Teuer sind auch hier wieder die Akkus, denn im Pufferbetrieb säuft das Netzgerät übers Jahr einiges weg. Ist aber wieder kein Unterschied zu ECN. Und bei den pneumatischen HLS hatte man das gleiche Problem.
Mir kommt da gerade eine ganz spinnerte Idee: Mechanischer Gewichtsantrieb! Geht natürlich nur in einem Mast mit ordentlichen Durchmesser. Also - oben im Mast sitzen zwei Baugruppen. Eine Gruppe mit einem Rundkettenrad nimmt die Gewichtskraft von einem ordentlichen Gewicht auf und treibt über eine Kupplungs- und Bremseinheit die Sirene im Takt des gewünschten Signales an - oder eben nicht.
Zweite Baugruppe ist der elektrische Aufzug, der immer dann losläuft und die Endloskette mit dem Gewicht an seiner Umlenkrolle um den Betrag hochzieht, der auf der Abtriebsseite abgelaufen ist. Ohne Strom läuft die Sirene solange, bis das Gewicht unten ankommt. Und wenn das Netz wieder da ist, leiert der Motor das Gewicht wieder hoch.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
1 - Keine Akkus, die mit der Zeit mürbe würden, auch ohne daß man sie nutzt. Auch nach 50 Jahren hat dieses Gewichtssystem noch 100% Leistung.
2 - So gut wie kein Ruhestromverbrauch, außer für den Fernwirkempfänger - naja, der braucht sogar einen Akku, aber nur einen kleinen.
3 - Das ganze Gerät ließe sich sogar bei einem kompletten Zusammenbruch unserer Zivilisation über einen Seilzug von unten steuern und notfalls mit einer Handkurbel wieder aufziehen.
4 - Da es sich um lohnkostenintensive Kleinserienfertigung handeln würde, blieben annähernd 100% der Wertschöpfungskette im Inland, Auslagerung der Herstellung nach China wäre sinnlos und niemand würde die Idee klauen, weil alle sie für doof halten würden. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für den Hersteller also :-)
5 - Auch die Wartung wäre ein Konjunkturprogramm für Fachbetriebe in Deutschland.
6 - Eine rein elektromechanische Lösung läßt sich auch in 100 Jahren durch einen halbwegs begabten Mechaniker warten und instandhalten, auch wenn die letzten Unterlagen verloren gegangen sind, denn dieses Ding wäre nichts als materialisierte menschliche Logik!
Kinder - worauf warten wir noch? Laßt uns 'ne Firma gründen und das Land retten... Und setze ich die Idee auch noch mal bei den mechanischen Sirenen 'rein
Matthias