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Ansteuerung HLS
Verfasst: Samstag 14. Januar 2006, 02:38
von MiThoTyN
Hallo Leute !
Ich hab mal ne Frage. Wie wurden die HLS gesteuert. Also ich stelle mir nun vor, wie man eine startet. Dort wird über den Fernwirkempfänger das Taktsignal auf den Motorschütz gegeben. Alles kein Thema.
Bei der HLS funktioniert das mit dem Signalgebermotor sicher genauso, aber woher weiß das Magnetventil, wie lange es offen bleiben soll ?
Der normale Fernwirkempfänger gibt ja nur das Taktsignal aus, und keinen Kontakt, der dauerhaft geschlossen ist, solange die Sirene läuft.
Bei den Darmstädter HLS hört man ja ganz eindeutig, dass das Ventil während der ganzen Minute geöffnet ist, während die Rüsselsheimer HLS wohl im Rythmus des Signals die Luftzufuhr öffnet und schließt.
Die Frage ist nun wie das gesteuert wird, und ob die Rickmers HLS das mit Absicht macht, dass die Luftzufuhr unterbrochen wird, oder ob das das Resultat eines Umbaus mit FWE ist. (z.B.)
Und wenn ein normaler FWE zum auslösen einer HLS benutzt werden kann (Ja, siehe HLS Kassel), wie wird dann eben die Luftzufuhr geregelt ?
Ist da vielleicht ein Zeitschalter drinne (Ja, siehe HLS Kassel), der beim ersten starten des Sirenenmotors für eine bestimmte Zeit (1min) das Ventil öffnet?
Gruß Joachim
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Samstag 14. Januar 2006, 17:57
von ReinhardG
Ich würde mal vermuten, dass der Takt vom Warngestell wegen der anderen Zeitabläufe bei einer HLS nicht direkt zur Steuerung übernommen wird, sondern dass dies in der örtlichen Steuerung geschieht.
http://www.hochleistungssirene.de/pics/ ... ion_35.jpg zeigt einen Universal-Zeitgeber, der, soweit man das auf dem Bild erkennen kann, auf 7 Sekunden eingestellt ist. Das dürfte der Nachlauf für das Druckluftventil sein, wenn der Schallgeber keine Spannung mehr bekommt. Wenn der zu kurz eingestellt ist, bricht der Ton im Nachlauf ab, ist er zu lang eingestellt, wird unnötig Druckluft verbraucht und der Vorrat reicht weniger lange.
Gruß - Reinhard.
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Samstag 14. Januar 2006, 18:08
von MiThoTyN
Hi Reinhard !
Willkommen im Forum !!
für deinen Beitrag. So macht das natürlich am meisten Sinn.
7 Sekunden kommt als Nachlauf auch schon fast hin. (Bei den Darmstädter HLS) Und der Nachlauf ist komplett unabhängig vom Sirenensignal, da immer nach dem Motor noch 7 Sekunden Luft kommt.
Cool .... freut mich ....
Gruß Joachim
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Sonntag 15. Januar 2006, 22:50
von ReinhardG
7 Sekunden kommt als Nachlauf auch schon fast hin. (Bei den Darmstädter HLS) Und der Nachlauf ist komplett unabhängig vom Sirenensignal, da immer nach dem Motor noch 7 Sekunden Luft kommt.
Ich habe mir die verschiedenen Bilder in hochleistungssirene.de jetzt noch mal mit Blick auf die Steuerung angesehen. Man kann wohl auch die Lautstärke verhältnismäßig leicht beeinflussen, indem man den Luftdruck im Kessel verändert (durch Verstellen des Druckwächters für den Kompressor). In Kassel scheint man das gemacht zu haben, der Betriebsdruck da ist laut Manometer-Anzeige 6 bar - nach dem Hörmann-Wartungsbuch liegt er regulär bei 15 bar. Ist wohl auch eine Konzession an die Aufstellung in einem Wohngebiet.
http://www.hochleistungssirene.de/pics/ ... ion_17.jpg
Und bei verschiedenen HLS-Aufnahmen scheint der Nachlauf des Druckluftventils zu kurz zu sein - vielleicht das Ergebnis schlechter Wartung oder schlecht funktionierender Verzögerungsschalter. Der in Kassel ist recht neu und ein elektronisches Modell, auf jeden Fall wurde der nachgerüstet bzw. ist ein Ersatzteil. Kann ja sein, dass da auch schon Probleme aufgetreten waren.
Beides zusammen kann jedenfalls erklären, warum die sich heute ziemlich unterschiedlich anhören können. Die F71, die damals meiner Schule gegenüber stand, lief immer tiptop, und beim Probealarm wackelte wirklich die Wand, ganz besonders beim Hoch- und Runterlaufen.
Gruß - Reinhard.
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Freitag 20. Januar 2006, 21:30
von WS-Paul
Um welche Anlage handelt es sich denn
Die Hörmann arbeitet mit 15 bar..., die 6 bar kommen bei der Pintsch-Bamag schon fast hin.
Leider weiss ich es nicht mehr genau, war bestimmt vor einem Jahr das letzte Mal da
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Freitag 20. Januar 2006, 22:48
von ReinhardG
Um welche Anlage handelt es sich denn
Die Hörmann arbeitet mit 15 bar..., die 6 bar kommen bei der Pintsch-Bamag schon fast hin.
Leider weiss ich es nicht mehr genau, war bestimmt vor einem Jahr das letzte Mal da
Das ist die Anlage, die auf
www.hochleistungssirene.de unter "Funktion" vorgestellt wird, also eine Anlage 2 in Kassel. Werden die betreffenden Leute genauer wissen. Laut dem da ebenfalls abgedruckten Wartungsbuch
http://www.hochleistungssirene.de/downl ... artung.pdf beträgt der Arbeitsdruck 15 bar, aber das abgebildete Manometer zeigt nur 6 bar an. Daher meine Vermutung, dass man da etwas gedrosselt haben könnte.
Gruß - Reinhard.
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Samstag 4. Februar 2006, 23:56
von WS-Paul
Also ich will ja nichts sagen, aber auf meiner Pintsch- Bamag habe ich nie 15 bar gehabt
Aber die 6 bar können mehrere Gründe haben
1. Es handelt sich um den tatsächlich üblichen Arbeitsdruck (leider weiss ich es nicht mehr, war schon seit ein paar Jahren nicht mehr in der Pintsch- Bamag. Könnte ich aber in den alten Wartungsberichten nachlesen). Könnte von der Anordnung des Manometers aber durchaus sein.
2. Die Anlage wurde entwässert und muss erst wieder Druck aufbauen (ist aber unwahrscheinlich, weil A. Birner ohne Gehörschutz in den Maschinenraum steigt)
3. Die Anlage hat den "Wiedereinschaltdruck" noch nicht erreicht und hat deshalb "nur" 6 bar. Es sind ja nicht immer 15 bar "auf dem Kessel" Die Anlage verliert ja auch durch Ventile, Dichtungen und Schläuche!!!
Aber was ich besonders stark finde..., die Unterschrift auf dem Wartungsbericht habe ich wiedererkannt
Das ist Horst Ringleb aus Kassel. Der gute Mann hat mich vor ca. 10 Jahren an den HLS in Hamburg eingearbeitet. Allerdings war er damals schon 67 Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen
So sieht man sich wieder..., zumindestens eine vertraute Unterschrift
Re: Ansteuerung HLS
Verfasst: Sonntag 5. Februar 2006, 00:54
von ReinhardG
Also ich will ja nichts sagen, aber auf meiner Pintsch- Bamag habe ich nie 15 bar gehabt
Aber die 6 bar können mehrere Gründe haben
[...]
3. Die Anlage hat den "Wiedereinschaltdruck" noch nicht erreicht und hat deshalb "nur" 6 bar. Es sind ja nicht immer 15 bar "auf dem Kessel" Die Anlage verliert ja auch durch Ventile, Dichtungen und Schläuche!!!
Hm, gibt es zwischen dem Druckbehälter und dem Schallgeber noch irgendetwas, was den Druck am Schallgeber regelt, so dass der vielleicht generell mit einem geringeren Druck arbeitet? Sonst sollte es doch akustisch einen Unterschied machen, ob da die Luft mit 15 bar (wie im Wartungsbericht eingetragen ist) oder mit 6 bar (wie das Manometer anzeigt) anströmt, oder? Anderenfalls kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass der Druck im Behälter so stark schwanken kann. Der Vorteil von so einem niedrig eingestellten "Wiedereinschaltdruck" wäre natürlich, dass der Kompressor nicht so häufig gestartet werden muss, was Anlasser und Batterien weniger belastet.
Gruß - Reinhard.