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Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 01:50
von michel
Guten Abend
Hab ich heut in der RHEIN MAIN PRESSE entdeckt diesen interessanten Zeitungsartikel:
Wenn die Freiwillige Feuerwehr zum Einsatz gerufen wird, geht häufig auch die Sirene. Über das Stadtgebiet (Raunheim) verteilt, gibt es sechs davon. Eine weitere soll im Neubaugebiet "An der Lache" aufgestellt werden. Muss der Lärm eigentlich sein?
Die "Main-Spitze" sah sich in der Vergangenheit, vor allem, wenn im Verlauf einer Woche mehrfach Alarm ausgelöst worden war, mit der Fragestellung konfrontiert, weshalb jedes Mal die ganze Stadt in Aufregung versetzt werden muss, von dem ohrenbetäubenden Lärm abgesehen, wenn es brennt oder auf der Autobahn ein Unfall passiert ist.
Der Stadtbrandinspektor verweist auf die Alarm- und Ausrückordnung, in der festgehalten ist, wann die Sirene eingeschaltet wird und wann nicht. "Wenn wir ein bestimmtes Stichwort bekommen, dann ist die Sirene dabei", verweist er auf die Bestimmungen. Solche Stichwörter können zum Beispiel sein, dass Personen eingeklemmt sind oder ein großer Brand gemeldet wurde. "Wir brauchen dann alle verfügbaren Kräfte", erklärt er und verweist gleichzeitig auf die teilweise schwierige Personalsituation der aus Ehrenamtlichen bestehenden Freiwilligen Feuerwehr zu bestimmten Tageszeiten.
Zwar sind die Brandbekämpfer allesamt mit Funk- und Meldeempfängern ausgerüstet, doch die Geräte "gehen ab und zu nicht", begründet er den Gebrauch der Sirene. Ein Laie hat sich das ähnlich wie bei einem Mobiltelefon vorzustellen, dessen Empfang je nach Aufenthaltsort schon einmal gestört sein kann.
Wenn in der Bevölkerung der Eindruck entstanden ist, dass die Sirene in Raunheim gerade in letzter Zeit sehr häufig ausgelöst wurde, hat das auch mit der speziellen Situation der Freiwilligen Feuerwehr zu tun. Diese ist nicht nur für das Stadtgebiet, sondern auch für die umliegenden Autobahnen zuständig. Außerdem wird die Feuerwehr in Kelsterbach unterstützt. Bis Anfang August haben die Brandbekämpfer 150 Einsätze gefahren. "Das ist mehr, als wir im letzten Jahr hatten", klärt der Stadtbrandinspektor auf und versucht damit auch Verständnis für die offene Alarmierung der Einsatzkräfte zu wecken.
Mit Rüsselsheim, wo nur selten der schneidende Ton der Sirene zu hören ist, können man das nicht vergleichen, da es dort eine Berufsfeuerwehr gebe. In den Stadtteilen Haßloch oder Königstädten gehe die "Brumm", wie die Sirene in Feuerwehrkreisen auch genannt wird, ebenfalls regelmäßig.
....
"Die Leute sollen ruhig mitkriegen, wie viele Einsätze wir fahren", rechtfertigt der Stadtbrandinspektor den Sirenenton. "Würde es den nicht geben, dann würde es keinem auffallen, wie oft wir ausrücken".
Gruss und Gut N8!
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 04:15
von Lynx112
Einerseits hat der Branddirektor recht: Sollen mitkriegen wie oft wir ausrücken.
Aber, Sirenenalarm hin und her: Wir haben 30 Mann, jeder einen DME, und wir kommen eigentlich ohne Sirenenalarm aus. Ohne hat auch Vorteile, so sind die Strassen nicht gleich mit Schaulustigen gefüllt.
Was meint Ihr zu dem Thema ?
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 06:21
von turboquattro
Natürlich muß zu den entsprechenden Mitteln, Meldeempfänger und/oder Sirene gegriffen werden um die benötigten Einsatzkräfte jeweils nach den örtlichen Gegebenheiten zu alarmieren, aber
"Die Leute sollen ruhig mitkriegen, wie viele Einsätze wir fahren", rechtfertigt der Stadtbrandinspektor den Sirenenton. "Würde es den nicht geben, dann würde es keinem auffallen, wie oft wir ausrücken".
ich kann mir nicht vorstellen, das ein Stadtbrandinspektor so etwas wirklich erzählt hat. Wenn doch, was will er damit erreichen? Werbung für seine Wehr?
Verständnis in der Bevölkerung?
Wahrscheinlich erreicht er damit genau das Gegenteil!
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 11:05
von ReinhardG
ch kann mir nicht vorstellen, das ein Stadtbrandinspektor so etwas wirklich erzählt hat. Wenn doch, was will er damit erreichen? Werbung für seine Wehr?
Da hat mal wieder ein Journalist (oder eine -in), der/die sich besonders pfiffig vorkam, jemanden in die Pfanne gehauen, der im Umgang mit Medien ungeübt ist. Man macht das so: erst so tun, als sei der "offizielle" Teil des Gespräches beendet, dann ein lockeres Gespräch anfangen, verständnisvoll tun und ein paar Stichworte geben ("ohne die Sirene würden die Leute doch gar nicht mitkriegen, wie viel Sie leisten, oder?"), schon hat man das passende Zitat.
So läuft das heute, leider. Ich finde solche Methoden zum K*tzen, aber gerade bei Provinzblättern stehen die Leute derart unter Druck, dass das öfter vorkommt. Sie müssen sich ja jeden Tag mit der B*ld-Zeitung messen. Einen Grimme-Preis kriegt dafür jedenfalls keiner.
Gruß - Reinhard.
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 11:28
von Ralph
Bei uns ist das so (Dorf) wir werden nur Tagsüber mit Sirene ZUSÄTZLICH alarmiert, weil auch nicht jeder einen FME hat!
Ab 20 oder 21 Uhr wird dann nur noch mit FME alarmiert und wenn die Kräfte nicht ausreichen (was aber eigentlich sehr selten der Fall ist), dann wird noch die Sirene "angefordert"!
Außnahme: Wenn ein Großbrand gemeldet wird oder etwas Ähnliches (z.B. was schon häufig vorkam: Brand der Tischlerei oder Sägewerk...), dann werden immer gleich die umliegenden Wehren mitalarmiert und damit es dann von der Alarmierungsprozedur im Funk nicht zu voll wird und zu lange dauert, verzichtet man dann auf die FMEs und alarmiert NUR die Sirenen (AUCH NACHTS)!
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 16:11
von Laatze
hmm.... Finde das irgendwie übertrieben, in einer Stadt noch zusätzlich die Sirenen auszulösen. Wie ja schon erwähnt wurde, die haben doch alle FMEs. Wir in der Wehr (1600 Einwohner-Dorf) haben alle einen FME und werden auch nur noch darüber alarmiert. Die Sirene läuft nur noch bei Großübung, Großschadenslagen oder Unwetter mit(weil es schon vorkam, dass die FMEs nicht ausgelöst haben), oder aber es drückt jemand den Druckknopfmelder.
Und einen FME mit nem Handy zu vergleichen ist m.E. nicht richtig. Mein FME (BMD, wer kennt ihn nicht... ) hat bisher in jeder letzten Ecke ausgelöst.
Obwohl ich eigentlich ein Sirenen-Freak bin, finde ich es wirklich für die "normale" Bevölkerung schon belästigend, wenn am Tag 2 oder 3 mal die Sirene dröhnt.
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 17:31
von Klauskinski
Moin!
In meiner Samtgemeinde laufen die Sirenen immer mit, aber Einsätze kommen recht selten vor. Ausnahme war der heiße Sommer, wo ich ca. eine Woche lang jeden Tag von irgendwoher Sirenen gehört habe. Aber bei der Geräuschkulisse auf unseren Straßen kann bei der einen Minute Alarm wirklich nicht von Lärmbelästigung die Rede sein. Ist ja schon fast eine Form der Perversion, wenn sich Leute durch die Alarmierung von Rettungskräften gestört fühlen.
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Samstag 5. August 2006, 20:46
von MiThoTyN
Naja ... Ist das was neues ? Überleg mal wo überall die Feuerwehr Probleme mit Anwohnern hat, die sich über das Martinshorn aufregen und das verboten haben wollen. Wenn da 1mal die Woche jemand mit Martinshorn vorbeifährt. Und vielleicht einmal im Monat nachts ....
Viele viele Leute sind einfach so.
Wobei ich aber auch der Meinung bin, dass man eine Sirene nicht mehr braucht, wenn alle Leute einen Melder haben. Für was denn ??? Bei Großschadenslagen gibt es halt Nachalarmierungen per Melder. Dann ist die Chance auch größer, dass alle Leute erreicht werden. Läuft bei uns, wie sicher in vielen anderen Städten auch seit Jahren ohne Sirene und klappt wunderbar.
Gruß Joachim
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 03:50
von Alarm
Mir kommt da gerade der Gedanke was ist wenn das Funknetzwerk aufällt?
Auch jedes Funknetz hat mal ein Funkloch und ich kann es mir nicht wirklich vorstellen das so ein Meldeempfänger überall funktioniert.
Sei es nun mal dahin gestellt das die Sendestelle ausfällt für diese Meldeempfänger und watt nun?
Wie schön wäre da doch eine mit manueller Tastung oder gar Handmelder bzw Feuermelderknopf?
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 07:00
von duese
Oder wenn die Alarmierung per Telefon nicht geht. Hatten wir vor ca. 1,5 Jahren. Die 112 war nicht zu erreichen. Aber jemand der in der Nähe des Gerätehauses wohnt. Ein Knopfdruck und Hilfe kommt auch ohne Leitstelle.
Das mit den nur FMEs funktioniert auch nicht überall. Es gibts durchaus Leute die den FME nicht immer dabei haben. Z. B. Bauern auf dem Feld. Die machen Tagsüber aber einen Großteil der verfügbaren Mannschaft aus. Ohne Sirene ist da nix zu machen.
duese
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 10:30
von Ralph
Also, mit den Funklöchern stimmt auch, die Erfahrung kenne ich...
Am anderen Ende des Dorfes, wo ich mal bei jemandem zu Besuch war, hat de Melder nicht ausgelöst und die Sirene war überhaupt nicht zu hören...und das in einer Ecke, wo VIELE Feuerwehrkameraden wohnen!!!...Hab nur mitbekommen, das Einsatz war, als ich nach Hause gefahren bin (wohne neben Gerätehaus) und dort die Autos stehen sah...
Also wäre ich auch dafür, dass man womöglich in der Eke noch eine zusätzliche Sirene aufstellt und die Kameraden, die dort wohnen haben mir sogar zugestimmt!
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 11:28
von Rainer
Kann ich auch nur zustimmen!
Beispiel Stommeln:
Ein Dorf mit einem Hügel mittendrin,dahinter Wohnbebauung.
Wenn da die FF per Sirenen alarmiert wird ,läuft auch eine hinter dem Hügel stehende Sirene mit(isgesamt 4 betriebsbereite Sirenen). Würde diese eine besagte Sirene ausfallen,wären alle Leute,die da wohnen einschließlich Feuerwehrleuten ohne Warnung!
Denn im umgekehrten Fall,auf der anderen Seite des Hügels hört man diese eine Sirene auch nicht!
Bei Gegenwind Stärke 6 verringert sich die Hörweite einer E 57 bekanntermaßen auf 3000m,ganz zu schweigen von dem immer mehr werdenden Verkehrslärm!!
Ich muß schon die Ohren spitzen,bin ich da in einem Keller am arbeiten und fahren Autos vorbei,um den Ton überhaupt wahrzunehmen!
Also: Die Sirene ist und bleibt die einzige Möglichkeit ohne störanfällige Elektronik,die Menschen zu warnen,auch wenn hier und da ältere Menschen in Panik versetzt werden können (wegen 2.Weltkrieg)
Mfg.Rainer
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 12:44
von ReinhardG
Die Sirene ist und bleibt die einzige Möglichkeit ohne störanfällige Elektronik,die Menschen zu warnen,
Nun gut, ohne Elektronik bei der Auslösung geht heute keine einzige Sirene mehr und die frühere Auslösung über Postrelais und Draht war eher noch anfälliger, aber da waren genug andere Sirenen da. Wenn es um Menschenleben geht, sollte man alles verwenden, was zur Verfügung steht, dann ist es auch nicht so schlimm, wenn es irgendwo mal eine Störung gibt. Die eine Feuerwehr stellt eben fest, dass das mit ihren FME einwandfrei geht, die andere hat andere Erfahrungen gemacht und setzt zusätzlich auf die Sirene, wenn es drauf ankommt. Dass irgendwer da mit Lärmbelästigung argumentiert, ist ein schlechter Witz, mehr nicht.
Gruß - Reinhard.
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 13:32
von MiThoTyN
Also ich stimme gerne noch zu, dass in ländlichen Gegenden, wo vielleicht nicht jeder einen FME hat oder den (als Bauer) nicht mir zur Arbeit nimmt, man ordentlich Sirenen aufstellen sollte.
Aber alle anderen Argumente sind vollkommen aus der Luft gegriffen und gelten auf keinen Fall für eine Großstadt oder auch nicht für Raunheim, dass im Rhein-Main-Gebiet direkt neben Frankfurt liegt.
Wenn das Funknetz ausfällt, gehen auch die Sirenen nicht mehr. Und dann Handtasten? Abgesehen davon, dass die Leitstelle dann erstmal irgendwen vor Ort erreichen muss um dem Mitzuteilen, dass Alarm ist, muss dieser dann wissen wo bei einer Sirene die Handtastung ist und muss dann auch noch andere Leute informieren, die das bei den anderen Sirenen im Ort machen. Dazu brauch man aber auch erstmal Zugang zu den Sirenenschaltkästen und eben Ahnung. Diese Methode ist also eher ungeeignet, aber besser als garnix. Als Notfalllösung sind die Sirenen ja brauchbar, müssen aber trotzdem nicht bei jedem Alarm mitlaufen.
Außerdem haben viele Feuerwehren einen Alamgeber im Feuerwehrhaus, mit dem sie lokal die eigenen Kräfte alarmieren können. Das ist schon um einiges einfacher.
Das mit dem Funkloch ist auch nicht wirklich ein Grund für Sirenen. Sicher gibt es überall mal Stellen, wo der Empfang nicht so toll ist. Dann stimmt aber was mit dem Funknetz nicht und man müsste sich eher um die Infrastruktur kümmern, als versuchen mit Sirenen das Problem zu umgehen. Wenn die Sirene ebenfalls im Funkloch steht hat man auch ein Problem. Und was ist, wenn man ein Einsatz in diesem Gebiet ist? Dann haben die Fahrzeuge keine Verbinung mehr zur Leitstelle. Das ist auch nicht wirklich gut.
Wenn die 112 ausfällt ist das zwar tragisch, aber es gibt auch noch die 110 oder man probiert es über Handy. Denn wenn die 112 ausfällt, dann meist nur im Ortsnetz nach einem Fehler in der Vermittlung. Und auch hier bringen Sirenen keinen Vorteil. Man stelle sich vor, dass bei Frau X was passiert ist. Wie soll nun ein Feuerwehrmann davon erfahren, dass bei Frau X was passiert ist, wenn Frau X niemanden von der Feuerwehr kennt? Die Meldekette ist hier nicht vorhanden. Und wenn Frau X nen medizinischen Notfall hat? Auch Sirenen auslösen? Oder wie?
Und das mit der Störanfälligen Elektronik ist auch nur eine sehr schwache Ausrede. Das gute alte analoge Funknetz hat ja nun mal nicht wirklich viel mit moderner Elektronik zu tun. Und in 99% klappt das Funknetz mit Alarmierung ja auch störungsfrei. Das es immer mal zu Problemem durch defekte Elektronik kommt ist klar. Aber das hält sich ja wohl sehr in Grenzen. Und da auch die Sirenen nen Fernwirkempfänger haben, sind diese genauso anfällig wie FME. Also wieder kein Vorteil von Sirenen. Zumindest nicht im tagtäglichen Geschehen. Bei konkreten Störungen kann man natürlich gerne auf die Sirenen zurückgreifen, wenn man denn von dem Alarm und den Problemen weiß und die Sirene oder mehrere bedienen kann.
Fazit : Es spricht in Gegenden, in denen nicht jeder ein FME hat, oder in denen Tagsüber viele Leute im Ort nicht über FME erreichbar sind absolut nichts dagegen eine Sirene zu benutzen. Diese Gegenden sind ja dann doch meist ländlich und die Bevölkerung hat einen ganz anderer Draht zur Feuerwehr als in der anonymisierten wohlstandsbevölkerten Großstadt. Hier besteht absolut NULL Bedarf die Sirenen bei einem regulären Bedarf mitlaufen zu lassen. Den Schaden und die Verägerung den die Sirenen auslösen steht in keinem VErhältnis zur Alarmwirkung, wenn doch eh jeder FW-Mann einen FME hat, oder Tagsüber gar nicht im Ort arbeitet, sondern in den Nachbarstädten. Hier hört er die Sirene eh nicht. Und im eigenen Ort interessiert die Sirene dann höchstens die Gaffer, oder diejenigen, die sich über den Lärm aufregen.
Natürlich ist das in Betrieb halten des Sirenennetzes für eventuelle Notfälle und unvorhersehbare Ereignisse mehr als sinnvoll. Dafür sind die Sirenen ja auch ursprünglich gedacht. Wenn irgendwas passiert, dass die Alarmierung der Kräfte über FME nicht mehr gewährleistet ist, DANN und NUR DANN sollte man auf die Sirene zurückgreifen. Bringt zwar tagsüber auch nicht wirkich viel, denn wie viele Leute haben noch das Glück in der eigenen Stadt arbeiten zu können, aber ist definitiv besser als gar nichts.
Gruß Joachim
Re: Muss die "Brumm" heulen?
Verfasst: Sonntag 6. August 2006, 19:58
von duese
@MiThoTyN:
Die FWE der Sirenen sind zuverlässiger als FME:
1. Wird der FWE nicht bewegt und Erschütterungen ausgesetzt.
2. Kann auf Grund der Baugröße deutlich robuster gebaut werden.
3. Ist es ein gravierender Unterschied ob man 5cm Antenne hat, die direkt am Körper getragen wird, oder 1 m Antenne, die ziemlich frei ist.
Den Fall mit der nicht erreichbaren 112 gab es hier bei uns. Und die 112 war weder über Festnetz noch über Handy erreichbar. Es benötigt auch niemand Zugang zu den Schaltkästen. Es gibt in allen Orten die Sirenenalarmierung einsetzen mindestens einen öffentlichen Feuermelder. Man muß auch niemand bei der Feuerwehr kennen, sondern nur zur Sirene gehen, bzw. jemand hinschicken und den Knopf drücken.
Einen Alarmgeber haben aber auch nur große Feuerwehren. Bei uns im Landkreis sind das zwei Stadtwehren, die auch die NaSt betreiben. Sonst keine. Es haben die meisten Wehren nicht einmal ein stationäres Funkgerät. (Wird erst ab ca. 52 Einsätzen im Jahr und mindestens 3 taktisch unabhängigen Einheiten genehmigt.)
Ich stimme Dir zu, dass die Sirene nicht bei allen Einsätzen mitlaufen muß. Kommt ja auch auf die Einsatzhäufigkeit an. Bei 10 Einsätzen im Jahr kann die Sirenen ruhig immer mitlaufen. Bei 200 im Jahr sieht die Sache ganz anders aus. Aber wenn es Zweifel an der Einsatzstärke gegeben sind und besonders, wenn es um Menschenrettung geht, ist meiner Meinung nach der Einsatz von Sirenen gerechtfertigt.
duese
P.S.: Meine Erfahrungen beziehen sich auf meinen Heimatlandkreis und meine Heimatwehr (Ort mit ca. 2400 Einwohnern) in Bayern.