Moin moin,
ich will euch mal ein neues Schätzchen in meiner Sammlung vorstellen. Eigentlich wollte ich den Beitrag erst nach der Restauration posten aber ich habe jetzt Lust bekommen das Teil noch im "frischen Zustand" hier zu zeigen.
Es handelt sich, wie im Titel schon steht um einen S136 von Metzenauer Jung. Also ein Sirenenschaltkasten mit zwei Ölschützen für Sirenenaggregate (Hoch-Tieftonkombis).
Bekommen hab ich das Teil über ebay Kleinanzeigen, wo ich eigentlich nichts mehr kaufen wollte... Das klassische "ich will jetzt eigentlich nix kaufen" und dann kommt halt sowas, bei dem es eine Schande wäre nicht ja zu sagen :D
Gerade weil mir genau so ein Kasten für meine FmSi 40 gefehlt hat.
Es wurde ja bereits ein solches Exemplar in der Vergangenheit im Rahmen eines Abbaus einer FmSi 40 bzw deren Hochtonteil gefunden und hier im Forum geteilt. Ich fand das Teil damals schon heiß und bin deshalb überglücklich den nun zweiten bekannten S136 besitzen zu dürfen.
Wie auf dem Typenschild zu erkennen ist wurde er 1936 gebaut, also ein frühes Vorkriegsmodell! Einerseits schön, denn je älter desto besser. Andererseits hat er wahrscheinlich auch aus genau diesem Grund kein Schildchen mit RL Nummer, was das andere Exemplar, welches 1940 gebaut wurde hat.
An sich ist das Teil in einem guten Zustand und besonders die Verdrahtung und die Bauteile hinter der bakelitabdeckung sind top in Schuss! Nichts destotrotz wird noch eine Isolationsprüfung der Verdrahtung folgen. Ansonsten fehlt hier und da mal ein Schräubchen und am Öffnerkontakt der Schützverriegelung ist eine Schraube gebrochen... nichts dramatiches. Neue Glimmlampen sind auch schon bestellt, welche aber ein wenig mehr gekostet haben als ich dachte, da ich welche für 400V brauche aber dazu später mehr.
Auch sehr interessant ist das dazugehörige Postrelais von Siemens Schuckert, welches auch aufgearbeitet wird.
Die Ölwanne war zum Glück komplett leer was mich und den Kolegen Steven, der für mich das Teil freundlicherweise beim Verkäufer abgeholt hat, sehr gefreut hat. Hier noch mal danke an deinen Einsatz Steven und an den Kaufansporn und Vermittlung von Martin und Rene ;)
Prinzipiell wird der Kasten "nur" komplett gereinigt damit er wieder glänzt und von möglichen PCB Öl Resten befreit ist und die paar fehlenden Teile werden ersetzt. Ich habe auch vor mit dem Teil ne komplette Schaltung (evtl. mit TN) aufzubauen und das Postrelais wieder zu nutzen.
Nun zum elektrischen Part: Interesannterweise ist (so wie der Kasten verdrahtet ist und es auch aus dem Schaltplan des anderen S136 raus zulesen ist) die Steuerspannung nicht wie auf dem Typenschild angegeben 220V, sondern 380 bzw heute 400V. Bei meinem Kästchen fehlt bedauerlicherweise der Schaltplan, dieser wird aber natürlich originalgetreu nachgefertigt, auf ein Blech gedruckt und in die Tür geschraubt.
Auf Grund der verbauten Brücken (die auch im Originalplan eingezeichnet sind) welche die Abgangsklemmen für Hoch-und Tietöner mit einander verbinden und eine Phasendrehung verursachen, vermute ich dass der S136 für die (namentlich passende) L136 von Helin entwickelt wurde. Diese hat ja nur einen Motor, der je nach Drehrichtung Hoch-oder Tieftonsirene betreibt. Auch die Tatsache, dass nur eine Kabelverschraubung Abgangsseitig vorhanden ist unterstützt diese These. Es kann aber natürlich auch sein, dass einfach nur eine einfache Hochtonsirene dran hing, die über das Postrelais angesteuert wurde und der Tieftonteil blieb ungenutzt. Man weiß es nicht...
So viel jetzt mal zu dem Schmuckstück. Viel Spaß mit den Bildern :-)
Sirenenschaltkasten S136 von Metzenauer Jung
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