Moin Moin,
Heute hatte ich die Gelegenheit einen kleinen Schatz für meine Sammlung zu erlangen. In einem alten Hotel, wo früher eine E57 draufstand, fand ich eine Sirenenweiche von 1982, welche neben dem Halterohr dort noch war, den Rest hat wahrscheinlich die deinstallierende Firma mitgenommen aber immerhin.
Jetzt geht es an s Saubermachen.
Bis bald MTB
Rettung einer Sirenenweiche
- hoffendlichS3
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Und war die schon abgelemmt oder hat das Hotel jetzt kein Telefon mehr?^^
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Re: Rettung einer Sirenenweiche
Die war abgeklemmt, dass Hotel ist außer Betrieb und wird aktuell von Saisonarbeitern bewohnt.
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Kannst du als "Ferndiagnose" sagen ob Sirenenweichen die an früheren Bundes Sirenen verbaut sind auch heute noch Einfluss auf das Telefon im Gebäude haben? Oder müssten wir das am jeweiligen Standort von einer Fachfirma überprüfen lassen?hoffendlichS3 hat geschrieben: ↑Samstag 15. Juni 2024, 22:07 Und war die schon abgelemmt oder hat das Hotel jetzt kein Telefon mehr?^^
- hoffendlichS3
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Nein, haben so gesehen keinen Einfluss.
Können einfach demontiert werden, aber dann müssen halt die Adern a1 zu a2 und b1 zu b2 wieder verbunden werden.
Die Leitungen E und Sir zum Sirenenschaltkasten fallen weg.
Unbekannt ist ob es zu Problemen bei Datenanschlüssen kommen kann (ISDN, DSL)
Grüße
Können einfach demontiert werden, aber dann müssen halt die Adern a1 zu a2 und b1 zu b2 wieder verbunden werden.
Die Leitungen E und Sir zum Sirenenschaltkasten fallen weg.
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Danke für deine Antwort. Dann lassen wie die Weichen besser drin, stören ja nicht.hoffendlichS3 hat geschrieben: ↑Freitag 21. Juni 2024, 20:54 Nein, haben so gesehen keinen Einfluss.
Können einfach demontiert werden, aber dann müssen halt die Adern a1 zu a2 und b1 zu b2 wieder verbunden werden.
Die Leitungen E und Sir zum Sirenenschaltkasten fallen weg.
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Was macht bzw. wie funktioniert(e) eigentlich eine solche Sirenenweiche ?
Auf dem Foto erkenne ich eigentlich nur einen 600 Ohm / 600 Ohm Übertrager (also 1 : 1) sowie zwei Gas-Überspannungsableiter 230V (das hat nichts mit Netzspannung zu tun, ist die Ansprechspannung
der Funkenstrecken).
Besteht die Weiche also im wesentlichen nur aus einem 1 : 1 - Tonübertrager ?
Grüße,
Wolfi
Auf dem Foto erkenne ich eigentlich nur einen 600 Ohm / 600 Ohm Übertrager (also 1 : 1) sowie zwei Gas-Überspannungsableiter 230V (das hat nichts mit Netzspannung zu tun, ist die Ansprechspannung
der Funkenstrecken).
Besteht die Weiche also im wesentlichen nur aus einem 1 : 1 - Tonübertrager ?
Grüße,
Wolfi
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Ich hatte im Bereich Medien vor kurzem einen Link zu einem YT Video eingestellt da werden alle Funktionen gut erklärt vielleicht hilft dir das Video weiter.
- hoffendlichS3
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Um es trotzdem hier noch mal im Forum zu haben:
Generell hat (alte) Postnetz ja die Adern a und b. Diese sind Minusführend, der Plus liegt auf E, also Erde.
Im Falle des Einschaltens des Warnnetzes, wird eben für die Warnanschlüsse dies umgedreht.
Nun liegt Minus auf Erde und Plus 60V auf a und b parallel.
Im Falle des reinen Sirenenanschlusses geht nun die Spannung über die beiden Dioden der Sirenenweiche
von a und b zum Postrelais und da zur Erde. Das Sirenensignal wird auf Adern a und b dann mit 60V getaktet.
a und b werden als Redundanz parallel geführt. Um so wichtiger ist aber die Funktionserde (E).
Der meist mit vorhandene Endapparat kann mit der gewechselten Polung nichts anfangen und hat,
solange das Warnnetz eingeschaltet ist, keine Funktion.
Hat man nun einen Warnanschluss oder Warnsammelanschluss mit einer Warnstelle wird durch den
Polungswechsel des Netzes die Warnweiche umgeschaltet. Die Adern a und b werden auf den
Warnbeikasten (WaBk) gegeben. Dort spricht dann der Wecker im Dauerbetrieb an.
Vom Warnbeikasten geht es in den Warnapparat (WaApp) in dem dann der Verstärker sitzt.
Durch Einschalten des WaApp werden adern a und b vom Wecker im WaBK abgenommen, dieser geht aus
und der Verstärkerlautsprecher bzw. WaApp kann eine entsprechende Warndurchsage wiedergeben.
Bei Sirenenstellen mit Warnanschluss kommt immer erst das Sirenensignal auf der Leitung, dann die Durchsage.
Nach abschalten des Warnnetzes kehrt die ursprüngliche Polung wieder zurück, Endapparat ist wieder funktionsfähig,
die Warnweiche schaltet wieder um. Hier ist noch das besondere: Der Wecker geht dann wieder an, damit man nicht
vergisst den WaApp abzuschalten.
Generell hat (alte) Postnetz ja die Adern a und b. Diese sind Minusführend, der Plus liegt auf E, also Erde.
Im Falle des Einschaltens des Warnnetzes, wird eben für die Warnanschlüsse dies umgedreht.
Nun liegt Minus auf Erde und Plus 60V auf a und b parallel.
Im Falle des reinen Sirenenanschlusses geht nun die Spannung über die beiden Dioden der Sirenenweiche
von a und b zum Postrelais und da zur Erde. Das Sirenensignal wird auf Adern a und b dann mit 60V getaktet.
a und b werden als Redundanz parallel geführt. Um so wichtiger ist aber die Funktionserde (E).
Der meist mit vorhandene Endapparat kann mit der gewechselten Polung nichts anfangen und hat,
solange das Warnnetz eingeschaltet ist, keine Funktion.
Hat man nun einen Warnanschluss oder Warnsammelanschluss mit einer Warnstelle wird durch den
Polungswechsel des Netzes die Warnweiche umgeschaltet. Die Adern a und b werden auf den
Warnbeikasten (WaBk) gegeben. Dort spricht dann der Wecker im Dauerbetrieb an.
Vom Warnbeikasten geht es in den Warnapparat (WaApp) in dem dann der Verstärker sitzt.
Durch Einschalten des WaApp werden adern a und b vom Wecker im WaBK abgenommen, dieser geht aus
und der Verstärkerlautsprecher bzw. WaApp kann eine entsprechende Warndurchsage wiedergeben.
Bei Sirenenstellen mit Warnanschluss kommt immer erst das Sirenensignal auf der Leitung, dann die Durchsage.
Nach abschalten des Warnnetzes kehrt die ursprüngliche Polung wieder zurück, Endapparat ist wieder funktionsfähig,
die Warnweiche schaltet wieder um. Hier ist noch das besondere: Der Wecker geht dann wieder an, damit man nicht
vergisst den WaApp abzuschalten.
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
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Re: Rettung einer Sirenenweiche
Danke für die ausführliche Erläuterung. Jetzt ist mir die prinzipielle Funktion des Teils klar.
So, dann wurde die Aufschaltung des Sirenentaktsignals also durch Umpolung der -60 V
Telefonspannung im vorgeschalteten Warngestell bewerkstelligt.
Dafür also auch die zwei Dioden, die auf dem Foto der Weiche so zunächst nicht erkennbar waren.
Nur was dieser Tonfrequenzübertrager dabei genau gemacht hat, leuchtet mir noch nicht so ganz ein.
Das Sirenentaktsignal ist ja ein getaktetes DC-Signal, kann also darüber nicht gelaufen sein.
Also eine Art Trenntrafo für das Sprach- bzw. Klingelsignal des Telefons, wegen der unterschiedlichen
Polaritäten ?
So, dann wurde die Aufschaltung des Sirenentaktsignals also durch Umpolung der -60 V
Telefonspannung im vorgeschalteten Warngestell bewerkstelligt.
Dafür also auch die zwei Dioden, die auf dem Foto der Weiche so zunächst nicht erkennbar waren.
Nur was dieser Tonfrequenzübertrager dabei genau gemacht hat, leuchtet mir noch nicht so ganz ein.
Das Sirenentaktsignal ist ja ein getaktetes DC-Signal, kann also darüber nicht gelaufen sein.
Also eine Art Trenntrafo für das Sprach- bzw. Klingelsignal des Telefons, wegen der unterschiedlichen
Polaritäten ?
Re: Rettung einer Sirenenweiche
Naja, Du willst ja im Normalbetrieb das Sprachsignal ja nicht über die Diode und das Postrelais zu Erde (=a) verzerren oder die Rufwechselspannung gleichrichten. Da wirkt die Drossel in Bezug auch auf den Wicklungssinn als Sperre. Die (Ruf)Wechselspannung hebt sich in der Drossel magnetisch auf.