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Meine angeschnittene E57
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 19:09
von Marco
Sehr spontan habe ich heute die Chance genutzt, an eine nebst Dach und Mastträger zu kommen. Habe sie mit Vadders Kombi auch gleich heute, ca. 10 km von mir entfernt, abgeholt. Leider hat mich die Sirene schon etwas mehr als einen Kasten Bier gekostet, aber dafür musste ich nicht weit fahren und hatte demzufolge auch keine hohen Spritkosten. Ich wollte erst vor Ort das Dach abmachen, aber es saß sehr fest und dann habe ich kurzerhand mit Hilfe das Monstrum als Ganzes in den Kofferraum gehoben. Die kurze Fahrt hat sie gut überstanden.
Zuhause angekommen habe ich mit meinem Vater das schwere Teil ausgeladen, wobei mir weniger der Schweiß durch die Anstregung auf der Stirn stand, sondern eher aus Angst, dass das Dach kaputt geht. (Hatte schon bedenklich geknirscht...)
Insgesamt ist meine E57 (Baujahr 1987) noch gut erhalten bis auf kleinere Schäden: Rost und fehlende Sprossen am Keuschheitsgürtel, kleine Delle im Gitter unten. Das größte Manko ist leider der angeschittene Fuß, in den die Flex eingetaucht war.
Diesen optischen Fehler will ich auf jeden Fall beseitigen - aber wie? Kann man das irgednwie fachmännisch reparieren?
Aber egal, ich freue mich jedenfalls riesig!
Dennoch muss meine E57 vorerst in der Ecke stehen, denn ich habe momentan sehr wenig Zeit dafür.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 19:16
von XFactor
Na herzlichen Glückwunsch Marco!! Da hast du aber ein Prachtstück erwischt! Ich glaube das Dach hätte ich mir auch mal auf den Kopf gesetzt.
Wo stand die Gute denn, wenn man fragen darf?
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 19:43
von Marco
Mir wurde gesagt, sie stamme aus einer amerikanischen Kaserne in Baumholder und wurde wegen Abbrucharbeiten demontiert. Es ist jedenfalls ein Wunder, dass das Dach die Demontage überlebt hat.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 19:49
von XFactor
Aha. Ja in Baumholder hat die Nachschubtruppe der Bundeswehr auch ein
Übungsgelände, bzgl. Realversorgung.
So von aussen sieht sie ja ganz gut aus. Musst sie halt nur mal anlaufen
lassen um zu sehen, ob sie nicht evtl. unrund läuft.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 20:00
von Marco
Ich hab sie mit der Hand schon mal ordentlich auf Touren gebracht. Läuft schön gleichmäßig rund und weich. Schon bei 'Handbetrieb' erzeugt sie einen enormen Brummton. Bis ich sie allerdings testen kann, wird es wohl noch etwas dauern, denn hier im Haus ist noch nicht mal eine Drehstromsteckdose. Muss ich alles mal so nach und nach in Angriff nehmen. Auf jeden Fall soll sie irgendwann mal bei einem Probealarm kurz mitlaufen.
Der Hersteller ist mir noch ein Rätsel, denn auf dem Typenschild steht keiner!?
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 17. Juni 2005, 20:35
von HP.D
@Marco: Also, kannst ja Spachteln. Geht ja beim auto auch *g*
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Samstag 18. Juni 2005, 11:02
von Witti76
Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch!
H.P hat recht das kriegst du mit 2 komponenten Spachtel wieder sauber hin.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Samstag 18. Juni 2005, 14:57
von sirenboy
Hallo Marco,
Glückwunsch zu Deinem "Prachtexemplar"! Das sind ja tolle Fotos.
Viel Spaß beim basteln.
Gruß Sirenboy
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Sonntag 19. Juni 2005, 02:33
von Marco
Jau, danke! Da ist wirklich noch einiges zu basteln.
Sobald ich Zeit hab, werde ich erst mal den elektrischen Anschluss vorbereiten. Die Unterverteilung vom Gartenhaus hier hat Drehstrom und im Sicherungskasten ist noch reichlich Platz für die notwendigen Teile:
- 3poliger Leitungsschutzschalter 3x16A
- Schütz 400V, 25A oder mehr - (Spule 230V)
- Taster 230V (Hutschienenmontage)
- CEE-Steckdose 400V, 16A
- CEE-Stecker 400V, 16A
- starres Kabel 5x2,5mm
- flexibles Kabel 5x2,5mm ('Herdleitung')
Mit diesen Teilen müsste es funktionieren. Das Originalkabel der Sirene hatte sogar einen noch größeren Querschnitt, aber ich denke dass 2,5mm ausreichen.
Wenn das später mal soweit ist, nehme ich den Rotor heraus, um erst mal den Motor in Ruhe zu testen ohne jemand zu stören. Ja, und wenn der geht, dann lohnt sich auch alles weitere.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Sonntag 19. Juni 2005, 03:11
von Wolfi
Hallo Marco,
kleine Anmerkung zu Deiner "Zutatenliste":
3poliger 16 A Automat ist richtig, nur solltest Du darauf achten,
dabei einen mit träger "C"-Charakteristik einzusetzen, keinen
der üblicheren "B"-Automaten.
Die sind nämlich zu flink und überstehen den Anlaufstrom nicht ...
Noch eine kleine Idee zum Thema Probelauf:
Drehstrommotoren können mit Einschränkungen zur Not
auch mit einphasigem Wechselstrom zum Laufen gebracht
werden. Mit Nennspannung ist das Verfahren jedoch nicht
zu empfehlen, da hierbei der Motor leicht überlastet wird.
Ohne Phasenschieber-Trickschaltungen wie Steinmetz mit
dicken Kondensatoren geht es notfalls auch rein einphasig.
Nur läuft der Motor dabei nicht an, sondern muss von Hand
"angeworfen" werden.
Wenn Du Lust hast, probiere doch mal folgendes
(garantiert ungefährlich, sowohl für Dich als auch für
die Sirene):
1. besorge Dir einen Niederspannungstrafo mit
sekundär 24 bis 42 Volt / so 2 - 4 A sollte er schon können.
2. schalte den Motor in Dreieck und schließe einen Strang
an die einphasige Niederspannung an
3. wirf das Laufrad mit der Hand an (Vorsicht Finger !)
und dann mal sehen, auf welche Drehzahl es der Motor
unter diesen Bedingungen schafft - - - - -
Viel Spaß ....
Wolfi
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Sonntag 19. Juni 2005, 20:18
von Marco
Danke für deine Tipps, Wolfi! Das mit der "C-Charakteristik" wusste ich auch noch nicht, aber der 3polige Automat ist OK. Falls eine Phase ausfällt, kann der Drehstrommotor nicht kaputt gehen, wenn er auf 2 Phasen weiterläuft - weil der Automat dann alle Phasen komplett abschaltet.
Ich will hier übrigens niemand verleiten, den Sicherungskasten zu öffnen und selbst Einbauten vorzunehmen. In der Unterverteilung lauern Ströme, die viel stärker als 16A sind und einen problemlos ins Jenseits schicken.
In meinem Fall werde ich nur die Teile besorgen, den Einbau macht dann ein Kumpel, der Elektriker ist.
Deine Idee zum Motortest klingt interessant. Hier ist das (modifizierte) Etikett aus dem Anschlusskasten. Also müsste ich die Spannung wie auf der linken Seite dargestellt einspeisen.
Momentan hab ich leider keinen geeigneten Trafo mit der notwendigen Stromstärke, um das zu testen. Mit 230V lass ich das besser bleiben...
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Montag 20. Juni 2005, 15:47
von Wolfi
Hallo Marco,
ja, das Schaltbild ist genau richtig !
Mit 230 V würde ich es auch lieber bleiben lassen.
Im günstigsten Fall fliegt nur die Sicherung raus (Anlaufstrom,
aber der Motor kann einphasig nicht anlaufen !), im weniger
günstigen Fall nimmt der Motor Schaden.
Einphasenlauf (mit Nennspannung) ist für Drehstrommotoren
stets gefährlich, weil die betroffenen Wicklungen dabei über-
lastet werden. Deshalb gibt es ja auch die bekannten Motor-
schutzschalter, die eben genau jenen Fall (Ausfall einer Phase)
erkennen und denn Motor dann ALLPOLIG abschalten.
Sirenenmotoren sind ohnehin, da nur für Kurzzeitbetrieb (max.
15 min) vorgesehen, von Wicklung und Aufbau her schwächer
ausgelegt als normale Drehstrommotoren für Dauer- oder gar
Schwerlastbetrieb. Man vergleiche dazu mal Größe und Gewicht
eines E 57-Motors (ca. 40 kg) z.B. mit einem 5 kW-Aufzugsmotor,
der wiegt rund das Dreifache !
Da die Last (= bewegte Luft), wie auch bei Lüftern hier mit dem
Quadrat der Drehzahl wächst und daher die volle Leistung dem
Motor nur im oberen Drehzahlbereich abverlangt wird, kann er
bei niedrigen Drehzahlen, also so eben mal zum Testen, auch
gut mit wesentlich kleineren Spannungen laufen.
Entsprechende Trafos (z.B. sogenannte "Steuertrafos" 230/24 V)
findet man übrigens häufig und sehr günstig als Restposten ...
Wolfi
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Donnerstag 4. August 2005, 19:14
von Marco
So, mit der bin ich ein Stück weiter gekommen. Zunächst hab ich mir mal Gedanken um einen entsprechenden Anschluss gemacht. Ich wollte einen Drehstromanschluss, den ich nicht nur für Sirenen nutzen kann, sondern auch für andere Verbraucher. Die CEE-Steckdose sollte also auch auf Dauerbetrieb zu schalten sein.
Beim Schütz hab ich drauf geachtet, dass es auch den Anlaufstrom der Sirene aushält, sonst würden evtl. die Kontakte ankleben. Kann ja mal sein, dass der Motor nicht ganz hochlaufen soll.
Nach Herstellung des elektrischen Anschlusses stand einem Testlauf nun nix mehr im Weg. Gestern hab ich das schwere Teil auf die Terrasse vors Gartenhaus gezerrt und ein flexibles Kabel mit CEE-Stecker montiert.
Danach hab ich mir Ohropax in die Ohren gestopft und einen Audio-Kopfhörer aufgesetzt. Ja, ich kenne einen Gehörschutz, aber die Zeit drängte und ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig bis zum Probealarm finden.
Naja, dann war's schließlich 19 Uhr, die Sirenen im Ort liefen und ich auch -> zum Sicherungskasten. Die durfte ganz hochlaufen und ca. 1 Sek. auf höchster Drehzahl tuten. Der Sicherungskasten ist ca. 6m von der Sirene entfernt, aber dank meines Ohrenschutzes war das überhaupt kein Problem. Auf jeden Fall erzeugt die E57 bei Höchstdrehzahl auch Frequenzen im unteren Bereich, die sich hier sogar über das Fundament übertragen und irgendwie in den Knochen spürbar sind.
Ob der Motor nun die richtige Drehrichtung hatte, weiß ich nicht mehr.
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Donnerstag 4. August 2005, 19:33
von HP.D
Sehr schön! Man merkt hier im direkten Vergleich besonders gut, wie die erst auf größere Entfernung ihren charakteristischen Sound entfaltet. Ach, ich möcht meine auch mal anschmeissen...
Re: Meine angeschnittene
Verfasst: Freitag 5. August 2005, 15:39
von sirenboy
Hallo,
sind ja beeindruckende Aufnahmen! Das stimmt, daß die íhren unverwechselbaren Sound erst auf die Entfernung bekommt.
Marco, Du bist um Deine E zu beneiden! Wie haben denn die Nachbarn auf ihre "neue Nachbarin" reagiert???
Gruß Sirenboy