Düren und zukünftige Sirenen

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FunkerVogth
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Düren und zukünftige Sirenen

Beitrag von FunkerVogth »

Hallo!

Ein Restrisiko bleibt allerdings bestehen»

Von unserem Redakteur Ottmar Hansen


Kreis Düren. Ein terroristischer Anschlag bringt die Staumauer in Obermaubach zum Bersten. Eine riesige Flutwelle stürzt sich durch Kreuzau und Düren und zieht eine Spur der Verwüstung hinunter bis Linnich.




Neues Szenario: In einer Chemiefabrik in Düren bricht ein Großbrand aus. Giftige Wolken legen sich über das gesamte Kreisgebiet. Nicht nur in Asien, auch bei uns direkt vor der Haustüre sind Katastrophen denkbar. Sind die Behörden vor Ort ausreichend auf Großschadensereignisse vorbereitet?

«Das Thema hat uns schon weit vor der verheerenden Flut in Asien beschäftigt», versichert Peter Kaptain, zuständiger Dezernent bei der Kreisverwaltung Düren. «Wir sind auf vieles eingerichtet. Ein Restrisiko bleibt allerdings immer.»

Seit Jahren treffe sich regelmäßig der Arbeitskreis «Großschaden», dem sämtliche Hilfsorganisationen im Kreis sowie Polizei und Bundeswehr angeschlossen sind. Auch ein möglicher Dammbruch in Obermaubach sei auf dieser Ebene schon «durchgespielt» worden.

Im Katastrophenfall stehen kreisweit 2600 Feuerwehrleute zur Hilfe bereit, außerdem 1200 Kräfte der Rettungsdienste. Alle Fäden laufen in der Kreis-Brandschutzzentrale in Stockheim zusammen. Jeder Notruf aus dem Kreisgebiet läuft in der Leitstelle auf.

Alarmpläne für alle denkbaren Katastrophenfälle sind hier gespeichert. Per Knopfdruck wird umgehend die Hilfe in Bewegung gesetzt. Computergesteuert - abhängig von der Größe des Schadensereignisses. Drückt der Mann am Leitstand den Knopf «Großbrand» - alarmiert das System automatisch so viele Einsatzkräfte, wie in einem solchen Fall erforderlich sind.

Bei einem Großschadensereignis jagt der Rechner alles raus, was erreichbar ist. Der Landrat wird alarmiert. Ein Krisenstab wird gebildet, der von Stockheim aus die Hilfe koordiniert und ständigen Kontakt zur Einsatzleitung vor Ort hält. Feuerwehr, DRK, Malteser Hilfsdienst, THW, DLRG und seelsorgerische Betreuung sind im Einsatz. Weiteres Personal kann bei Bedarf bei den Nachbarkreisen angefordert werden.

Wie erfährt die Bevölkerung von möglichen Gefahren? In vielen Kreiskommunen, so auch in Düren, wurden die Sirenen abmontiert. Um die Wartungskosten zu sparen. Stattdessen werden die Hilfskräfte per SMS aufs Handy alarmiert. Ein Nachteil?

Gottfried Kückhoven, Amtsleiter für das Rettungswesen: «Wer kennt denn heute überhaupt noch die einzelnen Signale der Sirenen? Geht etwa bei einem Chemieunfall die Sirene, dann läuft womöglich alles auf die Straße, statt Fenster und Türen zu schließen.»

Die Bevölkerung wird deshalb bei drohender Gefahr meist durch Lautsprecherdurchsagen vom Feuerwehrwagen aus oder durch Durchsagen im Rundfunk informiert. Ein aufwändiges Verfahren. Die Info-SMS auch aufs private Handy ist noch Zukunftsmusik.

Der Kalte Krieg ist vorbei. Die früheren Luftschutzbunker und Notkrankenhäuser, wie das unter der Realschule in Aldenhoven oder unter der Paul-Gerhard-Schule in Düren wurden aufgegeben.

Was passiert, wenn es viele Verletzte gibt? Kaptain: «Der Kreis Düren schafft ein mobiles Notkrankenhaus an.» Der fahrbare Container mit 50 Klinikbetten kostet 300.000 Euro - 58.000 Euro zahlt der Kreis, den Rest das Land.

Vorteil: Die Klinik kann an jeden Einsatzort gefahren werden. Bei Bedarf können mehrere kompatible Container von Nachbarkreisen zusammen geschlossen werden - rasch entsteht so eine Krankenstation von 250 Betten.

Derzeit beschäftigen Behörden und Katastrophenschützer allerdings weniger drohende Rurfluten als andere Szenarien. In diesem Jahr findet im benachbarten Köln der Welt-Jugendtag mit weit über einer Million Besucher statt.

Im kommenden Jahr werden die Welt-Reiterspiele in Aachen Massen anziehen, dann folgt die Fußball-Weltmeisterschaft. Bei einem Anschlag auf diese Großereignisse wäre auch der Kreis Düren rasch betroffen.

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Düren hat Bürgermeister Paul Larue aufgefordert, das Katastrophenschutzkonzept der Stadt auf die nächste Tagesordnung des Rates zu setzen.

Die FDP fordert:

Die Aktualisierung des Katastrophenschutzkonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Kreis.

Die Überprüfung der vorhandenen Notfalllazarette und Atombunker.

Die Installierung von Sirenen in der Stadt.

Die Veröffentlichung der Notfallpläne für die Bevölkerung.

Katastrophenschutzübungen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen. Erste Hilfe-Kurse.
Witti76
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Re: Düren und zukünftige Sirenen

Beitrag von Witti76 »

Na Endlich werden die mal wach!

Aber ich denke an die knappen Haushaltskassen!
Wie weißt es so schön
wer soll das bezahlen? wer hat das bestellt?
( Kölner Karnevalslied ) für unsere nicht Rheinländer!
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FunkerVogth
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Registriert: Montag 12. April 2004, 20:45

Re: Düren und zukünftige Sirenen

Beitrag von FunkerVogth »

Hallo!

Da wird niemand wach:

ist eher ne Ablehnung.

Es sei den die kleine Partei da, FDP hat was zu sagen....
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