PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
In wie weit das für alle Anlage 1 (und dann auch Anlage 2) gilt weiß ich nicht, aber zumindest in Hannover wurden alle 21 Anlage 1 im Normalfall ausschließlich per E-Motor betrieben. Der Dieselmotor war nur als Ausfallreserve vorhanden, falls das Stromnetz zusammenbricht.
In Hannover wurden also für jede HLS entsprechende Starkstromanschlüsse zum Maschinenbunker verlegt. Der E-Motor hatte wohl eine Leistung von 18,5 kW und einen Anlaufstrom von 55 A. Der Anschluss wurde daher mit 63 A abgesichert.
Laut Unterlagen hatte eine HLS einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 75-90 kWh im Monat.
Gruß Joachim
In Hannover wurden also für jede HLS entsprechende Starkstromanschlüsse zum Maschinenbunker verlegt. Der E-Motor hatte wohl eine Leistung von 18,5 kW und einen Anlaufstrom von 55 A. Der Anschluss wurde daher mit 63 A abgesichert.
Laut Unterlagen hatte eine HLS einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 75-90 kWh im Monat.
Gruß Joachim
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Gibt es davon Zeichnungen oder Bilder? In hochleistungssirene.de ist der Maschinenteil einer Anlage 1 mit dem Standort Arnsberg-Neheim auf irgendeinem Schrottplatz fotografiert, hier erkennt man Dieselmotor, Kompressor und in der Mitte etwas, das ein Elektromotor sein könnte, auf einer gemeinsamen Welle. Könnte also eine Standardausrüstung für Gebäudemontagen gewesen sein.
http://www.hochleistungssirene.de/index ... ic=12#bild
http://www.hochleistungssirene.de/index ... ic=12#bild
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Hi Reinhard,
ja das ist der gesuchte E-Motor. Tatsächlich auf gemeinsamer Welle und per Fliehkraftkupplung voneinander getrennt. Im Prospekt von Hörmann ist die Rede, dass der E-Motor optional ist.
Gruß Joachim
ja das ist der gesuchte E-Motor. Tatsächlich auf gemeinsamer Welle und per Fliehkraftkupplung voneinander getrennt. Im Prospekt von Hörmann ist die Rede, dass der E-Motor optional ist.
Ggf. war diese "Wunschausstattung" vom Bundesamt als Standardausführung vorgegeben?Auf Wunsch kann weiterhin zusätzlich ein Drehstromaggregat geliefert werden, dass dann an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden muss.
Das Drehstromaggregat sitzt zwischen Kompressor und Dieselmotor auf einer gemeinsomen Welle. Der wechselweise Antrieb zwischen Drehstrom- und Dieselmotor wird durch eine Fliehkraftkupplung erzielt.
Bei Netzausfall wird der Kompressor automatisch auf Dieselbetrieb umgeschaltet.
Nein nicht nur bei Gebäudemontage. Ich rede von ALLEN Anlagen in Hannover. Auch die "normalen" Mastanlagen.ReinhardG hat geschrieben:Könnte also eine Standardausrüstung für Gebäudemontagen gewesen sein.
Gruß Joachim
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Durchaus denkbar. Wenn ich an die mir bekannten Standorte denke, so waren die alle in ziemlich bebautem Gebiet. Gut möglich, dass man Belastungen für Anwohner durch Geräusche und Abgase vermeiden wollte. Für die Ersatzteilhaltung und Wartung ist es bei einer größeren Zahl von Anlagen auch besser, wenn die sich nicht groß unterscheiden. Und das Auftanken war bei diesen Anlagen, wie man hört, ziemlich vertrackt, weil der Füllstutzen schlecht zugänglich unterhalb des Maschinensatzes untergebracht war, das konnte man durch Elektrobetrieb lange hinauszögern.
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Für Gebäudemontagen gab es wohl auch ein Aggregat mit E-Motor und kleinem Tank.
- turboquattro
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Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Interessante Diskussion, und eigentlich erstaunlich, dass die erst jetzt aufkommt, obwohl auch mir immer im Hinterkopf war, dass es diese Option damals gab. Liegt wohl einfach daran, dass bisher kein Fall bekannt war.
Bei Hörmann wurde diese Option später nicht mehr angeboten.
Bei der Hörmann Wartungsbuch-Vorlagen "Anlage 1" war auch der Punkt "Elektromotor" mit aufgeführt, wobei der nur aus drei Punkten bestand (Lager prüfen+Schmierfett auswechseln, Luftwege prüfen/reinigen, Stern-Dreieck-Schütz auf Funktion prüfen). Bei der Vorlage für "Anlage 2" war der Punkt nicht mehr vorhanden! Könnte vielleicht ein Hinweis sein, dass die Option bereits bei Anlage 2 nicht mehr gab, warum auch immer.
Bei Hörmann wurde diese Option später nicht mehr angeboten.
Bei der Hörmann Wartungsbuch-Vorlagen "Anlage 1" war auch der Punkt "Elektromotor" mit aufgeführt, wobei der nur aus drei Punkten bestand (Lager prüfen+Schmierfett auswechseln, Luftwege prüfen/reinigen, Stern-Dreieck-Schütz auf Funktion prüfen). Bei der Vorlage für "Anlage 2" war der Punkt nicht mehr vorhanden! Könnte vielleicht ein Hinweis sein, dass die Option bereits bei Anlage 2 nicht mehr gab, warum auch immer.
- Alexander470815
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Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Der Anlaufstrom dürfte sogar noch höher liegen.
Ein 18,5kW Motor hat immerhin einen Betriebsstrom von rund 35A.
VEM gibt für seine Motoren dieser Größe den 6,8fachen Nennstrom an.
Also rund 238A die dann dank Stern/Dreieck auf gut ein drittel also 80A reduziert werden.
War die Anlage immer ein bisschen undicht oder wie ergibt sich der Stromverbrauch von 75-90kWh im Monat?
Ein 18,5kW Motor hat immerhin einen Betriebsstrom von rund 35A.
VEM gibt für seine Motoren dieser Größe den 6,8fachen Nennstrom an.
Also rund 238A die dann dank Stern/Dreieck auf gut ein drittel also 80A reduziert werden.
War die Anlage immer ein bisschen undicht oder wie ergibt sich der Stromverbrauch von 75-90kWh im Monat?
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Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Nach heutiger TAB dürfte eigentlich nicht mal mehr 'ne E57 im Direktanlauf betrieben werden, aber egal.Alexander470815 hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 20:45 Also rund 238A die dann dank Stern/Dreieck auf gut ein drittel also 80A reduziert werden.
Ein Anlaufstrom von 80A durch Stern/Dreieck ist durchaus vertretbar. Das juckt 'ne 63er NH00 nicht im geringsten,
schwächt diese auch nach jahrelangem Betrieb nicht, wie man das hingegen von Neo- und Diazed kennt.
Diese werden ja durch regelmäßige kurze Überlastungen empfindlicher. Ist halt der Unterschied in der Wärmeableitfähigkeit zwischen Schmelzdraht und Schmelzblech.
- hoffendlichS3
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Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Sehr interessant, soweit ich weis gab es aber den Standart-Aufbau der Anlage 2 nur mit Diesel ODER Elektromotor.
Oder hat Hannover da Sondergeordert und an die Anlagen 2 die Aggregate von Anlage 1 setzen lassen.
Wie bist du an die Info bekommen, mit allen bei denen ich mich hier versucht hatte, da hatte keiner Ahnung von den HLS.
Oder hat Hannover da Sondergeordert und an die Anlagen 2 die Aggregate von Anlage 1 setzen lassen.
Wie bist du an die Info bekommen, mit allen bei denen ich mich hier versucht hatte, da hatte keiner Ahnung von den HLS.
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Moin Niklas,Niklas hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 15:33 Für Gebäudemontagen gab es wohl auch ein Aggregat mit E-Motor und kleinem Tank.
nein das ist das Standard-Aggregat. Sowohl für Gebäude-, als auch für die Mastvariante. Einziger Unterschied bei der Gebäudeanlage sind die 4 kleineren Drucklufttanks, die gestapelt werden. So wie es auch Hörmann dann übernommen hat.
Der "kleine Tank" unter dem Aggregat ist der (übliche) Kraftstofftank der Anlage 1.
Aus welcher Ausgabe stammen die Fotos? Hatte die Zeitschriften auch mal alle durchsucht, aber das wohl übersehen.
Gruß Joachim
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Mir ist gar nicht bekannt, dass es die Anlage 2 mit der Option E-Motor gab. Ebensowenig die F71. Wobei das an sich schon erstaunlich ist, weil man ja die Anlage 1 mit E-Motor (umweltschonend) betrieb. Warum man da bei der Anlage 2 von weggegangen ist und die dann nur noch über den Diesel hat laufen lassen ist ne gute Frage. Wobei, wenn man sich die Standorte der Anlage 2 in Bayern anschaut wäre es wohl einfach zu teuer gewesen, da überall noch eine Stromtrasse hinzulegen. Also hat man auf den E-Motor und das ganze Geraffel mit Fliehkraftkupplung dann einfach verzichtet. Das wird die Anlage 2 im Vergleich günstiger in der Herstellung und der Aufstellung gemacht haben. Und auch der Diesel wird günstiger gewesen sein als die 75-90 kWh Stromkosten.hoffendlichS3 hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 21:38 Sehr interessant, soweit ich weis gab es aber den Standart-Aufbau der Anlage 2 nur mit Diesel ODER Elektromotor.
Erst die HLS 273 sind dann wieder mit der Option des E-Antriebes auch offensiv so vermarktet worden.
Kannst du die Aussage zur Anlage 2 irgendwo belegen?
In Hannover wurden ausschließlich Anlage 1 (und später Hörmann) aufgestellt. Von daher passt das alles.hoffendlichS3 hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 21:38 Oder hat Hannover da Sondergeordert und an die Anlagen 2 die Aggregate von Anlage 1 setzen lassen.
Wochenlanges Klinkenputzen, 100erte Mails, Telefonate, Recherchen, ... ein paar Unterlagen liegen noch im Stadtarchiv. Aber in Summe wenig "spannendes" Neues.hoffendlichS3 hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 21:38Wie bist du an die Info bekommen, mit allen bei denen ich mich hier versucht hatte, da hatte keiner Ahnung von den HLS.
Gruß Joachim
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Trotzdem an dieser Stelle mal vielen Dank für die Recherche-Arbeit. Nicht nur an dieser Stelle. Ohne Deinen Einsatz wüssten wir nicht so viel. Das kann man ruhig mal sagen, nicht nur weil Weihnachten ist. :-)
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Zu dem Antriebsaggegat: ich denke mal, dass das Maschinenbunker-Konzept der Anlage 2 und auch der Hörmann-Anlagen einfach keinen Platz mehr hatte für dieses Trumm von Aggregat wie bei der Anlage 1. Bei denen hat man ja den Bunker konventionell gebaut, Aggregat und Luftbehälter eingebaut und das Ganze dann zugemacht. Ich nehme sogar an, es gab gar keine Wartungsluke, durch die man das Aggregat da wieder im Ganzen herausbekommen hätte, dazu musste man den Maschinenraum wohl wieder aufmachen oder Einzelteile machen. Insgesamt waren aber die Platzverhältnisse besser als bei den Anlagen von Hörmann und der Anlage 2 und auf den Dieselmotor konnte man ja, so lange ständige Einsatzbereitschaft gefordert war, sowieso nicht verzichten. Beim späteren rein zivilen Einsatz ging man dann wohl wegen der Wartung rasch zu Elektroantrieben über, entweder nachgerüstet oder, wie in Wien, gleich so gebaut.
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Danke für die Blumen! :-) Aber das Lob muss natürlich mal mindestens an Abi, Lutz und Mario weitergegeben werden. :-)ReinhardG hat geschrieben: Freitag 21. Dezember 2018, 10:01 Trotzdem an dieser Stelle mal vielen Dank für die Recherche-Arbeit. Nicht nur an dieser Stelle. Ohne Deinen Einsatz wüssten wir nicht so viel. Das kann man ruhig mal sagen, nicht nur weil Weihnachten ist. :-)
Möglich.ReinhardG hat geschrieben: Freitag 21. Dezember 2018, 10:01 Zu dem Antriebsaggegat: ich denke mal, dass das Maschinenbunker-Konzept der Anlage 2 und auch der Hörmann-Anlagen einfach keinen Platz mehr hatte für dieses Trumm von Aggregat wie bei der Anlage 1.
Ne tatsächlich waren die Bunker eigentlich vergleichbar konstruiert. Auch der der Anlage 1 war "komplett zu" und die Einbauteile kamen durch eine große Wartungsöffnung da rein. Auch war der Drucklufttank der Anlage 1 ebenso vergraben wie bei z.B. der HLS 273. Siehe Bild.ReinhardG hat geschrieben: Freitag 21. Dezember 2018, 10:01 Bei denen hat man ja den Bunker konventionell gebaut, Aggregat und Luftbehälter eingebaut und das Ganze dann zugemacht. Ich nehme sogar an, es gab gar keine Wartungsluke, durch die man das Aggregat da wieder im Ganzen herausbekommen hätte, dazu musste man den Maschinenraum wohl wieder aufmachen oder Einzelteile machen.
Gruß Joachim
Re: PINTSCH BAMAG Anlage 1 betrieb über E-Motor
Ah ok, die linke Wartungsöffnung, die offen ist, hätte wohl genau die Größe für den Maschinenblock, wenn man das mal mit den Abbildungen vergleicht. Dadurch könnte man den Block von oben einsetzen und auch wieder herausholen. Wenn ich mich aber richtig erinnere, war diese Stelle nachher von Erde überdeckt. Für den Einstieg hat man wohl die beiden gullideckelgroßen Öffnungen daneben gehabt. Das hinten dürfte das Fundament für den Mast sein, der da dann draufgeschraubt wurde. - Mindestens eine Anlage in Hannover hatte einen ganz anderen Aufbau, das war eine Art Trafohäuschen, das mit der hinteren Hälfte halb von einem Erdhügel bedeckt war und nach vorn durch zwei von solchen Häuschen bekannte Metalltüren zugänglich war. Es war relativ groß, deshalb vermute ich, dass es wie bei Gebäudeanlagen auch die Druckluftbehälter enthielt. Der Mast stand offenbar oben drauf. Jedenfalls war da nichts Unterirdisches. Aber das nur als Kindheitserinnerung, deshalb gibt es wie von den anderen Anlagen hier keinerlei Fotos oder Aufzeichnungen. Schade eigentlich.